Weitere “Kirchenväter”

Auf den zuvor getroffenen Aussagen (wie z.B.: “Alle sollt ihr dem Bischof gehorchen wie Jesus Christus dem Vater …”, “… da, wo Jesus Christus ist, ist auch die katholische Kirche.” usw.) bauten nachfolgende von der heutigen Kirche akzeptierten sog. Kirchenväter ihr Verständnis auf und hinterließen so ihre teilweise bis heute “bleibenden individuellen Auslegungen”

Nachtrag:
… soll heißen, wenn man die heute für uns bekanntesten christlichen Lehren in der Geschichte zurückverfolgt und ihre Ursprünge findet (also historisch nachweislich ihre ersten Vorkommnisse kennt), geben sie uns Aufschluss darüber, warum man heutzutage das lehrt, was man lehrt.
Anders ausgedrückt: Man beachte bei den gleich folgenden Aussagen wie die uns heute als, sagen wir mal, “in Stein gemeißelte Lehren” damals noch in ihren Anfangsschuhen steckten und von den sog. Kirchenvätern jener Zeit erstmals ins Leben gerufen wurden.

… wie z.B.:

  • Justin der Märtyrer mit der Furcht vor der ewigen Hölle (Be-Quelle [5]) oder
  • Irenäus von Lyon als “Vorreiter der Dreieinigkeit, indem er Sohn und Geist nicht als Personen aber als “Hände Gottes” betitelt” (Be-Quelle [6])
    Nachtrag:
    Dieses Zitat ist ein Paradebeispiel für das zuvor genannte Phänomen der “historischen Ursprünge der heutigen Lehren“. Denn damals wurde keineswegs gelehrt, dass Gott dreieinig ist. Diese Lehre existierte noch nicht, sondern wurde nach und nach durch diese und andere Kirchenväter in den ersten Jahrhunderten nach Christus entwickelt. Nebst den historischen Dokumenten, die das belegen, sind die Debatten und Streitigkeiten, die noch zu dieser Frage folgen werden (und zu denen wir im Anschluss noch kommen werden), ein zweiter Zeuge dafür, dass keineswegs diese Lehre von den Aposteln weitergegeben wurde; denn z.B. ob Christus für unsere Sünden gestorben ist oder nicht, stritt man nicht. Ob das Heil nun für alle Menschen da ist oder nicht, stritt man nicht (das wusste man spätestens nach der Vision, die Petrus gegeben wurde). Ob Gott seinen Sohn sandte oder nicht, stritt man unter Gläubigen nicht usw. Aber über die Frage, ob unser Gott ein dreieiniger Gott ist oder nicht, darüber stritt man.
  • Clemens von Alexandria: Zitat “Menschliche Philosophien sind auch vollkommen und wahr.” (Be-Quelle [7])
    Nachtrag:
    Dieses Zitat zeigt gut, wie das zuvor erwähnte Vermischen mit anderen Kulturen und ihren Weltanschauungen, auch in der frühen Christenheit stattfand. Obwohl die Heilige Schrift vor diesen menschlichen Gedankengerüsten, wie die der Philosophie warnt (wie wir zuvor gelesen hatten Kol 2,8), fanden sie dennoch ihren Weg in biblische Lehren. Ganz oben auf dem Kurs standen die griechischen Denker und Lenker, denn wenn man sich mit der Philosophie beschäftigte, galt man (so ähnlich wie z.B. heute mit der Evolutionstheorie auch) als besonders schlau und weise:
    1Kor 1,20-23 … Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben. Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, verkündigen wir Christus den Gekreuzigten… [SLT]
  • Cyprian von Karthago: Zitat “Extra ecclesiam nulla salus: Außerhalb der Kirche kein Heil (Be-Quelle [8])
    Nachtrag:
    … welches die Weiterentwicklung der Lehren von zuvor ist (wie z.B. “Alle sollt ihr dem Bischof gehorchen wie Jesus Christus dem Vater.” oder “Ohne den Bischof darf man nicht taufen.” usw.). Alle diese und ähnliche Lehren führen schlussendlich damals wie heute zu einem “Exklusiv-Anspruch” auf Wahrheit – nicht nur in der katholischen Kirche, sondern nahezu in allen christlichen Denominationen.
  • Origenes: “Seele, Doppelseele oder dreifache Seele plus Leib und Geist” (Be-Quelle [9])
    Nachtrag:
    Für mehr Information zur geschichtlichen Entwicklung der uns heute bekannten “Seele” siehe bei Interesse “Historisches – Woher kommt die Seele?“.
  • Eusebius von Caesarea (zitiert u.a. Kaiser Konstantin, zu dem wir gleich kommen werden):
    “Das verhasste Volk der Juden; keine Gemeinschaft mit meineidigen Juden und Mördern des Vaters und des Herrn; ” (Be-Quelle [10+11])
    Nachtrag:
    … hier sehen wir, wie der damals ohnehin schon bestehende Judenhass durch die sog. Kirchenväter noch mehr geschürt wurde. Dadurch bekam dieser Hass gegen die Juden nicht nur eine politische, sondern auch eine christlich-religiöse Antriebsfeder.

Historisch vorgreifend hebt sich eine Lehre besonders hervor:
Das “Extra ecclesiam nulla salus: Außerhalb der Kirche kein Heil”.

Es wurde Mitte des 15. Jahrhunderts als “Dogma” aufgenommen und ist bis heute ein gültiges Glaubensbekenntnis der Katholischen Kirche:

“[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass‚ niemand außerhalb der katholischen Kirche — weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter — des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, daß die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und daß nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt‘ (Fulgentius).” (Be-Quelle [12])

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