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Mt 5,19-Serie (1Mo 12,1-17,27) – Zu einem ewigen Bund, um dein Gott zu sein

Kein Streit, denn wir sind Brüder

1Mo 13,8 Da sprach Abram zu Lot: Es soll doch nicht Streit sein zwischen mir und dir … Denn wir sind Brüder. [SLT]

Abraham beugte sich in Demut Lot und ließ ihn das Land wählen, obwohl Abraham die Verheißung galt. Warum? Damit kein Streit zwischen ihnen sei – weil sie Brüder waren. Einfacher ausgedrückt: Brüder = kein Streit.

Aber in der breiten Christenheit ist es leider zu einer Selbstverständlichkeit geworden, dass Streit zwischen Geschwistern auf der Tagesordnung steht oder schlimmer: weil man anderer Ansicht ist, ist der andere erst gar kein Bruder bzw. Schwester. Eine Katastrophe – sicherlich auch in den Augen Gottes!

In den Worten der Bibel werden durch diese Dinge unsere Werke offenbar:

Gal 5,19-20 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: … Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen; [SLT]

Natürlich sollen wir für die Wahrheit einstehen, aber wie tun wir das? Und: Halten wir, bei all dem Kampf für die sog. Wahrheit, es für möglich, dass wir selbst falsch liegen könnten?

Diese in Gal 5,19-20 genannten Punkte haben wir wiederholte Male und zur Genüge an uns selbst feststellen können – leider. Denn oft und schnell werden v.a. Debatten um das Wort hitzig. Wir durften und dürfen weiterhin in diesem Bereich dazu lernen, denn wie bei uns allen ist unser Fleisch noch lange nicht besiegt. Dennoch bzw. gerade deswegen sind wir stets bemüht, uns – wie du sicherlich auch – nach folgenden Früchten auszustrecken:

Gal 5,22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. [SLT]

Anhand dieser kurzen Aufzählung können wir uns alle am Ende des Tages im Gebet selbst prüfen: “Hat man heute die Liebe Gottes in Wort und Tat an mir erkennen können? War ich Friedensstifter? War ich geduldig, also langmütig mit meinen Geschwistern? War ich freundlich und sanftmütig? Konnte ich mich bei allem, was passiert ist, selbst beherrschen?” usw.

Falls wir nämlich diese Früchte nicht in uns und nicht zwischen uns finden können, dann haben wir ein massives Problem. Denn ein für Gott wohlgefälliger Umgang unter uns wird von uns als eine Selbstverständlichkeit erwartet – wir werden dazu ermahnt:

Eph 4,1-3 So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens. [SLT]

Aber exakt diese genannten Punkte fehlen uns meist, v.a. bei unserem Austausch über das Wort Gottes. Schnell mutiert der Austausch zu einem Wortgefecht mit starken Emotionen. Dabei passiert es dann oft, dass wir nicht unserer “Berufung würdig wandeln“, keinerlei Demut, Sanftmut und Langmut haben – ganz zu schweigen davon, dass wir uns in Liebe ertragen und eifrig bemüht sind, die Einheit und den Frieden zu bewahren.

Eigentlich, wenn wir ehrlich sind, sind wir in unserem sog. “christlichen Austausch” eine Schande und ein katastrophales Zeugnis für andere. Wenn die “Welt” uns sehen würde (was sie teilweise auch tut, da einiges öffentlich passiert), wird sie sicherlich nicht die Worte unseres Herrn in und unter uns sehen:

Joh 13,35 Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt. [SLT]

Dieses Versprechen unseres Erlösers hat eine Bedingung: “jedermann wird erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“; eigentlich der perfekte Weg zur Evangelisierung, nur dass wir ihn nicht befolgen. Im Gegenteil. Und dann wundern wir uns, dass der sog. Ruf um unseren Glauben immer schlechter wird. Dabei ist es doch so einfach: Wir müssen Liebe untereinander haben, dann wird jedermann erkennen, dass Jesus der Messias ist. Und nicht nur untereinander sollen wir Liebe haben, sondern natürlich auch zu allen Menschen – auch wenn wir unterschiedliche Ansichten haben mögen.

Im Gegenzug muss man sich fragen: Was wird man an uns erkennen, wenn wir Parteiungen, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht und Feindschaft unter uns haben? Was wird man an uns sehen? Die Nachfolge Jesu?

(Sela)

Eines ist völlig klar und logisch:

1Kor 8,1 … Wir alle haben Erkenntnis. Aber die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber erbaut. [SLT]

Es wird die Zeit kommen – Gott sei es gedankt – da wird uns allen alles klar werden:

1Kor 13,9-10 Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. [SLT]

Bis dies geschehen ist…

… sollte – wie bei Abraham, dem alle Verheißung galt und nicht Lot – Streiten und Feindschaft keine Option für uns sein. Noch einmal anders: Kampf um Wahrheit natürlich: “ja”, aber feindliche Gesinnung gegenüber Geschwistern: “nein”.

Für all diejenigen, die sich durch positive Worte nicht zu positiven Werken bewegen lassen, helfen vielleicht die scharfen Worte unseres Herrn:

Mt 5,22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. [SLT]

Ganz einfache und klare Worte, an denen man sich ebenso einfach und klar orientieren und selbst prüfen kann.

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