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Mt 5,19-Serie (5Mo 33,1-34,12) – Die letzte Portion: Das Ziel des Gesetzes

Von Anfang bis Ende

1Mo 1,1 Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. [CSV]

Gott hat die Welt erschaffen. Darüber sind wir uns als Gläubige alle einig. Wie sieht es aber mit der Frage aus: Warum sie Gott erschaffen hat?
Für uns ist die Antwort darauf sehr klar, denn sie wird durch das gesamte Gesetz hindurch immer und immer wieder aufgezeigt,

  • beginnend mit dem Garten Eden, als Mensch und Gott zusammen waren,
  • über Abraham, den Gott als seinen Freund bezeichnete,
  • bis hin zum Zelt Gottes, welches der Allmächtige in der Mitte seines Volkes bauen ließ.
  • In kurz: Unser Schöpfer möchte eine direkte Beziehung zu uns und mitten unter uns wohnen.

Man könnte sich nun die Frage stellen: Wenn unser Schöpfer das will und er allmächtig ist, warum befinden wir uns dann in einem derartigen Chaos?
Auf diese Frage kann man auf verschiedene Weisen antworten, wie z.B.:

  • wegen unserem Ungehorsam befinden wir uns in diesem Chaos,
  • wegen unserem Hochmut,
  • wegen der Lust unserer Augen …

… oder einfach nur wegen unserem freien Willen – den wir dafür nutzen können, Gott wohlgefällige Entscheidungen zu treffen oder eben nicht.
Denn der Allmächtige hat die Krönung seiner Schöpfung – den Menschen, den er nach seinem Abbild erschaffen hat – nicht als Roboter erschaffen, sondern als ein Wesen, welches sich aus freien Stücken und aus ungezwungener Liebe heraus seinem Schöpfer zuwenden kann. Aber eben keineswegs muss.

Auch unser Vorbild und Messias Jeschua (Jesus Christus) hat sich aus freiem Willen dem Willen Gottes untergeordnet. Er musste es nicht, aber er tat es (s. Lk 22,42). Dadurch hat er für uns das perfekte Beispiel für die zwei wichtigsten Dinge in unserem Leben gegeben: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten. Beides Gebote aus dem Gesetz seines Vaters (s. 5Mo 6,4-5 und 3Mo 19,18).

Jedoch ist es so, dass wir diese Art der selbstaufopfernden göttlichen Liebe wegen der Schwachheit unseres Fleisches nicht von uns aus leben können (wir werden am Ende, wenn wir beim Ziel des Gesetzes angekommen sind, noch näher auf diesen für uns unlösbaren Punkt eingehen).

Hier an dieser Stelle fahren wir im 1. Buch Mose fort und gehen somit weiter in der Geschichte der Menschheit und erwähnen wegen der Kürze nur die wichtigsten Etappen beim Wiederherstellungsplan Gottes. Dieser Wiederherstellungsplan, der die gesamte Schöpfung wieder in seinen sehr guten” Ursprungszustand zurückversetzen soll (s. 1Mo 1,31) beinhaltet v.a. zwei wichtige Gedanken:

Der erste Gedanke ist: Gott macht etwas, wir Menschen vermasseln es.
Wenn wir aber wissen, dass unser Schöpfer allwissend ist, könnte man schnell und unbedacht einwenden: “Ja, aber wieso hat er dann alles so erschaffen, wenn er doch wusste, dass es zum reinsten Chaos führen wird?”
Die Antwort darauf liegt auf der Hand, sofern man den zuvor erwähnten unumstößlichen Fakt der Schöpfung nicht außer Acht lässt: Der Mensch hat einen freien Willen geschenkt bekommen. Nun gilt es für unseren Gott – in der Wiederherstellung aller Dinge – nicht etwas neu zu erschaffen, sondern zu beweisen, dass seine Schöpfung sehr gut war. Aber wir es versaut haben.

Der erste Gedanke lautet also: Gott macht etwas, wir Menschen vermasseln es, was dann aber nicht bedeutet, dass unser allwissender Gott bei der Schöpfung etwas übersehen oder gar Fehler gemacht hat und deswegen etwas Neues machen muss, sondern wir sind diejenigen, die eine Veränderung benötigen – nicht seine “sehr gute” Schöpfung.
Oder noch einmal anders formuliert: Das einzige, was in Gottes Schöpfung unvollkommen war, war unser freier Wille. Dieser freie Wille ist aber zwingend nötig gewesen, denn unser himmlischer Vater hat sich keine Roboter erschaffen, die ihn lieben müssen, weil sie nicht anders können, sondern er hat sich frei denkende und fühlende Menschen erschaffen. Daher ist der menschliche Wille, der sich Gottes Willen nicht unterordnen will, der Schwachpunkt in der Kette.
Jetzt gibt es nur zwei Möglichkeiten, diese Schwachstelle zu beheben:

  • Entweder wir werden unseres freien Willens beraubt und Gott zwingt uns, ihn von ganzem Herzen zu lieben
    oder
  • unser himmlischer Vater hilft uns dabei, unser ich-zentriertes Ego und unsere gefallene menschliche Natur zu verändern.

Der zweite wichtige Gedanke bei der Wiederherstellung aller Dinge ist, dass alles von Gott durch seinen Sohn, für seinen Sohn und zu seinem Sohn hin erschaffen wurde (vgl. Kol 1,16). Was bedeutet das?
Es sagt aus, dass es unserem allmächtigen und allwissenden Vater selbstverständlich schon vor Beginn seiner Schöpfung klar war, dass er seinen Sohn senden muss. Dieser eine besondere Sohn – der der Anfang seiner Schöpfung ist (s. Offb 3,14) – hat uns dann vorgelebt, was es bedeutet, sich durch seinen eigenen freien Willen Gottes Willen unterzuordnen. Dieses Vorbild hat uns den Weg gezeigt, wie wir diese sog. Schwachstelle in der Schöpfung angehen. Damit wir das auch schaffen, müssen wir unseren freien Willen dafür nutzen, Gottes Angebot der Hilfe durch seinen Geist anzunehmen und dann in der Führung des Geistes unser Leben Gott wohlgefällig zu leben, damit …

Röm 8,4 damit die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit in uns erfüllt würde, die wir nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist. [SLT]

Und warum muss die Menschheit durch diese Prozedur durch? Vor allem darum, damit am Ende alles, was zu Beginn “sehr gut” war, auch am Ende wieder “sehr gut” werden wird, nur dieses Mal mit dem freien Willen des Menschen, welcher durch Gottes Geist Veränderung erfahren hat. Dann, ganz am Ende, nach dem Lernprozess der gesamten Menschheit, wird alles – inklusive den durch Gottes Hilfe veränderten menschlichen Herzen – wieder alles “sehr gut” werden.

Dieser zum Ursprung zurückversetzte Zustand ohne Sünde und Tod wird durch Gottes Willen durch seinen einzigartigen Sohn bewirkt, dem der Vater alles in seiner Schöpfung unterworfen hat. Dann, ganz am Ende, wird der Sohn, nach seiner ihm aufgetragenen Arbeit, dieses wiederhergestellte Reich seinem Gott und Vater zurückgeben:

1Kor 15,24-28 Danach wird das Ende kommen, wenn er [also Jesus] Gott, seinem Vater, das Reich übergeben wird, nachdem er alle seine Feinde vernichtet hat. Denn Christus muss herrschen, bis er alle seine Feinde unter seine Füße erniedrigt hat. Als letzter Feind wird der Tod vernichtet werden. Denn in der Schrift heißt es: »Gott hat ihm Vollmacht über alles gegeben.« Wenn es heißt: »Christus hat Vollmacht über alles«, so ist Gott natürlich davon ausgenommen, der ihm diese Vollmacht gab. Und wenn er Herr über alles ist, wird der Sohn sich selbst Gott unterstellen. Und Gott, der seinem Sohn alles unterworfen hat, wird über alles und in allem der Höchste sein. [NLB]

Diese beiden Gedanken zum Wiederherstellungsplan Gottes zusammengenommen, zeigen den Weg auf, wie unser allmächtiger Schöpfer in und durch Christus alles in seinen “sehr guten Ursprungszustand” zurückversetzen wird. Auf diesem “Weg zurück zum Ursprung” werden weitere Etappen folgen, wie z.B. der Bund mit Abraham, das Zelt mitten in der Gemeinde, die göttlichen Gebote in seinem Gesetz und einiges mehr.

Bei all diesen Etappen wird es aber leider passieren, dass der eigentliche Zweck dieser Handlungen Gottes (sprich dem Zelt in der Mitte, der Vergabe des Gesetzes usw.) durch unser Versagen zunichte gemacht werden wird. Genauso wie es direkt zu Beginn der Schöpfung war.
Was unser allmächtiger und allwissender Gott dann aber tun wird bzw. bereits getan hat, ist nicht, dass er das alles (also das mit seinen ewigen Bünden, der Beauftragung des Zeltes, der Vergabe seines heiligen Gesetzes usw.) überdenkt, verändert oder gar abschafft, sondern er wird alles in und durch seinen Sohn wiederherstellen und somit unmissverständlich beweisen, dass alles, was er tut, heilig, gerecht und gut ist.

In anderen Worten: Unser Gott wird – wie bei der Schöpfung auch – schon wissen, warum er das tut, was er tut. Er wird wissen, warum er alles so erschaffen hat, wie er es hat. Er wird wissen, warum er das Zelt beauftragt hat und mitten unter seinen Kindern weilen will. Er wird wissen, warum er mit Abraham, Isaak, Jakob und seinen Nachfahren einen ewigen Bund geschlossen hat. Und natürlich wird er auch wissen, warum er seine Weisung (sprich sein Gesetz) für ein ihm wohlgefälliges Leben gegeben hat. Erst recht wird er dies alles wissen, wenn er zu all diesen genannten Punkten sagt, dass sie “sehr gut, heilig, ewig” usw. sind.

Wenn dem nicht so wäre, wenn unser Gott nicht unfehlbar und nicht unveränderlich wäre, sondern ständig alles wegen unserem Versagen abändern würde, würde somit auch stets die Tür dafür offen bleiben, dass menschliche Irrlehren aufkommen, die z.B. besagen, dass es sich Gott nun anders überlegt hat. Hierzu vier kurze Beispiele:

  • Er hat es sich anders mit seinem Bund mit Abraham und seinen Nachkommen überlegt und diesen annulliert, obwohl geschrieben steht:
    Lk 1,54-55 Er hat sich Israels, seines Knechtes, angenommen, um seiner Barmherzigkeit zu gedenken (wie er zu unseren Vätern geredet hat) gegenüber Abraham und seiner Nachkommenschaft in Ewigkeit. [CSV]
  • Er hat es sich anders mit seinem Volk Israel überlegt und es verstoßen und ersetzt, obwohl geschrieben steht:
    Röm 11,1-2 Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Das sei ferne! … Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er zuvor erkannt hat… [CSV]
  • Er hat es sich auch anders mit seinem Gesetz überlegt und es abgeschafft, obwohl geschrieben steht:
    Röm 3,31 Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz. [SLT]
  • Und er hat es sich auch anders mit seinem Zelt mitten unter seinem Volk überlegt und alles in den Himmel verlegt, obwohl geschrieben steht:
    Offb 21,2-3 Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. [SLT]

Diese beiden letzten Verse zeigen in aller Kürze auf, dass am Ende alles wieder so sein wird, wie es von Anbeginn an hätte sein sollen. Aber, wie bereits erwähnt, haben wir versagt. Alle. Ausnahmslos. Bis auf einen, der das Ziel der gesamten Schöpfung war und ist: Christus.

Und zu diesem Ziel werden wir nach und nach kommen, wenn wir sehen werden, dass alle diese zuvor genannten Etappen (seine Bünde, sein Zelt, sein Gesetz usw.) in und durch Christus erfüllt werden und von Anfang an vom Vater zu ihm hin geschaffen wurden. Hinsichtlich des heiligen Gesetzes Gottes bedeutet das:

Röm 10,4 Denn Christus ist das Ziel des Gesetzes, jedem Glaubenden zur Gerechtigkeit.

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