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Mt 5,19-Serie (4Mo 30,2-36,13) – Sind wir Kämpfer oder Erbschleicher?

Sind wir Arbeiter und Kämpfer für Gott?

Bei der Beantwortung dieser Frage ist es erneut hilfreich, sich das Verhalten der beiden Stämme vor Augen zu führen und sich in ihre Lage hineinzuversetzen:
Ruben und Gad wissen, so wie der Rest des Volkes auch, dass, wenn sie über den Jordan ziehen, sie mit ihren Familien in ein feindliches Gebiet kommen werden und es dort Krieg geben wird. Dennoch, obwohl sie das Offensichtliche wissen, versuchen sie, auf mehr oder weniger geschickte Art und Weise, diesem Kampf aus dem Weg zu gehen. Mose sagt dazu:

4Mo 32,6 Und Mose sprach zu den Kindern Gad und zu den Kindern Ruben: Sollen eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier bleiben? [CSV]

Er fährt dann fort und erinnert sie daran, dass sie als zweite Generation in der Wüste, nicht dieselben Fehler machen sollten, wie ihre Väter zuvor. Denn auch sie wollten, wie kurz zuvor gelesen, nicht in das Land. Dieses Mal aus dem Grund, dass sie nicht kämpfen wollten, weil sie Angst vor den Feinden hatten:

4Mo 32,7-10 Und warum wollt ihr das Herz der Kinder Israel davon abwendig machen, in das Land hinüberzuziehen, das der HERR ihnen gegeben hat? So haben eure Väter getan, als ich sie von Kades-Barnea aussandte, das Land zu besehen: Sie zogen hinauf bis zum Tal Eskol und besahen das Land; und sie machten das Herz der Kinder Israel abwendig, dass sie nicht in das Land gingen, das der HERR ihnen gegeben hatte. Und der Zorn des HERRN entbrannte an jenem Tag, … [CSV]

Mose schafft es, durch diese und weitere Argumente, sie im Laufe des Gesprächs erfolgreich davor zu warnen, nicht dieselben Fehler zu begehen, wie die Generation vor ihnen. Wenigstens etwas.
Man könnte sagen, dass die beiden Stämme schlussendlich das Prinzip, welches wir durch Paulus kennen, damals praktisch auf sich angewandt hatten:

1Kor 10,6 Diese Dinge aber sind zum Vorbild für uns geschehen, damit wir nicht nach dem Bösen begierig werden, so wie jene begierig waren. [SLT]

Die Taten ihrer Vorväter waren Vorbilder für sie und sie ließen sich durch diese warnen. Und was waren in diesem Fall die bösen Taten? Das Verschmähen des Landes und das Ausweichen vor dem Kampf, der ihnen bevorstand. Aber gut, dass sie sich durch Mose haben warnen lassen.

Aber dennoch gilt es, nicht zu vergessen, dass ihre grundsätzliche Gesinnung und Hoffnung jene war: “Wir bleiben hier, weil Gott hat uns gesegnet und das Land hier passt perfekt auf uns. Hierfür müssen wir nicht kämpfen. Die Brüder, die machen das schon.”

Und so ähnlich ist das auch mit uns heute. Wir denken, dass Gebote zu halten, Sabbat-Versammlungen zu besuchen und dort sich über die Bibel auszutauschen, reicht. In diesen Versammlungen kann es dann vorkommen, dass gesagt wird: “Kämpfe zu führen (wohlgemerkt keine physischen, sondern geistliche!) ist nicht so mein Ding. Das machen andere, die dafür berufen sind. Aber ich, ich kann das nicht.”

Es heißt aber:

Phil 3,14 … jage auf das Ziel zu, den Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus. [SLT]

Es heißt also Kampfpreis und nicht Sabbatkreis. Natürlich sind Hauskreise eine gute Sache, aber die Frage ist: Dienen sie dazu, dass wir uns gegenseitig zum Dienst animieren oder dienen sie eher dazu, dass wir uns gegenseitig einreden, weil wir jetzt den 7. Tag und gewisse andere Dinge halten, dass das alles irgendwie schon werden wird? So, als würden wir tatsächlich in Friedenszeiten leben.

Wenn wir uns solche oder ähnliche Dinge sagen oder denken, dann sollten wir uns zwei Dinge vor Augen führen:
Es gibt gewisse Punkte in unserem Glaubensleben, zu denen wir alle berufen sind. Einer dieser Punkte ist, dass wir Knechte und Mägde unseres Herrn sind, der sein Leben für uns gab. Er war ein Diener Gottes, so sollen es auch wir sein.
Das zweite ist, dass wir uns in einem Kampf befinden. Zu diesem Kampf werden wir aufgerufen – und zwar alle:

Eph 6,10-12 Im Übrigen, meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. [SLT]

Noch einmal: Wenn wir denken, dass Gebote zu halten, Sabbat-Versammlungen zu besuchen und dort sich über die Bibel auszutauschen unser Dienst und unser Kampf als das Volk Gottes Israel sei, dann haben wir uns immens getäuscht. Denn es tobt ein Kampf da draußen und dieser Kampf ist – laut den Worten des Paulus – unser Kampf! Und für diesen unseren Kampf benötigt es Kämpfer, die in diesem Krieg gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen ziehen.

Noch einmal: Nicht mit physischen Waffen, sondern mit Wahrheit, Gerechtigkeit, dem Evangelium des Friedens, im Glauben und durch das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist. All das begleitet von Gebet und Fürbitte:

Eph 6,13-18 Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem ihr alles wohl ausgerichtet habt, euch behaupten könnt. So steht nun fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, und die Füße gestiefelt mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt, und nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches das Wort Gottes ist, indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen; [SLT]

Tun wir das und kämpfen diesen Kampf, dann werden wir im übertragenen Sinne Beute machen. Auch hierzu eine ganz offensichtliche Parallele aus dieser Portion:

4Mo 31,21-23 Und Eleasar, der Priester, sprach zu den Kriegsleuten, die in den Kampf gezogen waren: Dies ist die Satzung des Gesetzes, das der HERR Mose geboten hat: Nur das Gold und das Silber, das Kupfer, das Eisen, das Zinn und das Blei, alles, was das Feuer verträgt, sollt ihr durchs Feuer gehen lassen, und es wird rein sein; nur soll es mit dem Wasser der Reinigung entsündigt werden; und alles, was das Feuer nicht verträgt, sollt ihr durchs Wasser gehen lassen. [CSV]

Man beachte die Worte “Gold, Silber, durchs Feuer gehen lassen usw.” und vergleiche dazu die folgenden Worte des Paulus:

1Kor 3,11-14 … Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; [SLT]

Auch hierzu muss man direkt etwas anmerken, damit man es nicht falsch versteht:
Selbstverständlich ist der Ansporn, Gott wohlgefällig zu leben, ihm zu dienen, für ihn und seine Wahrheit zu kämpfen, keine Sache des Lohns. Das ist nicht der Fokus und nicht der Grund für unser Handeln. Das war es bei Paulus nicht und das sollte es bei uns selbstverständlich auch nicht sein. Jedoch ist es heutzutage so, dass man nahezu Mantra-artig zu hören bekommt: “Jesus hat alles für uns getan, sodass wir gar nichts mehr tun müssen. Es ist sogar so, dass wenn wir etwas tun wollen, wir damit sogar sein Werk schmälern.”; das ist natürlich totaler Unsinn. Wie zuvor gesehen sollen wir kämpfen und wir sollen arbeiten, denn …

1Kor 3,8 … jeder wird seinen eigenen Lohn empfangen entsprechend seiner eigenen Arbeit. [SLT]

Sollte jemand keinen Lohn haben wollen, ist das seine eigene, individuelle Sache. Der Punkt ist, den man für sich selbst prüfen sollte, dass die Heilige Schrift diese zwei Punkte: Arbeiter und Kämpfer für Gott zu sein, immer und immer und immer wieder wiederholt.

Also sollten wir uns, anstatt uns der Arbeit und dem Kampf durch welche vermeintlichen Argumente auch immer zu entziehen versuchen (wie es Ruben und Gad taten), uns lieber aufrichtig und ehrlich fragen:
Wollen wir für unseren Gott und seine Wahrheit kämpfen? Sind wir bereit dazu? Auch wenn wir vielleicht aktuell noch nicht “fit genug” dafür sind, aber strecken wir uns danach aus? Haben wir diesen Kampf überhaupt auf dem Schirm und verstehen, dass Gott diesen Kampf von uns allen einfordert? Nicht umsonst nennt er uns Israel, sprich Gotteskämpfer.
Und wenn uns diese Dinge nicht bewusst sind, warum sind sie es nicht? Vielleicht weil auch wir unseren Fokus auf Dinge setzen, wie die beiden Stämme? Vielleicht sagen auch wir, wie sie, dass es gut ist, wo wir gerade sind? Und als letzte Frage: Hatten wir diesen Kampf bisher nicht auf dem Schirm, lassen wir uns dann, wie die beiden Stämme, durch die Worte des Mose warnen und ziehen dann, nachdem wir ermahnt worden sind, mit in den Kampf?

Man kann sagen: Wir als das Volk Gottes benötigen einen Sinneswechsel – ein massiven. Und das in vielen Bereichen. Und, wie wir es schon oft betont haben, nur weil wir diese Dinge hier von uns geben, heißt das noch lange, lange nicht, dass wir das alles schon umsetzen. Es ist ein weiter Weg, aber der Fokus liegt – Gott sei Dank – mehr und mehr darauf. Sprich, wenn wir wollen, also wir alle (ihr, wir, einfach das gesamte Volk Gottes), dann wird unser treue Gott uns auch dabei helfen. Er wird uns ausbilden, stärken, Mut machen, stützen und keinesfalls verlassen:

Jos 1,5-9 Es soll niemand vor dir bestehen alle Tage deines Lebens: So, wie ich mit Mose gewesen bin, werde ich mit dir sein; ich werde dich nicht versäumen und dich nicht verlassen. Sei stark und mutig! Denn du sollst diesem Volk das Land als Erbe austeilen, das ich ihren Vätern geschworen habe, ihnen zu geben. Nur sei sehr stark und mutig, dass du darauf achtest, zu tun nach dem ganzen Gesetz, das mein Knecht Mose dir geboten hat. Weiche weder zur Rechten noch zur Linken davon ab, damit es dir gelinge überall, wohin du gehst. Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Mund weichen, und du sollst darüber nachsinnen Tag und Nacht, damit du darauf achtest, zu tun nach allem, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinem Weg Erfolg haben, und dann wird es dir gelingen. Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst. [CSV]

Wir können nur hoffen, glauben, vertrauen und darum beten, dass wir am Ende, wie Paulus auch, diese Worte sagen können:

2Tim 4,7 Ich habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, den Glauben bewahrt. [SLT]

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