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Mt 5,19-Serie (2Mo 1,1-6,1) – Erkennt man Gott in uns?

“Ich bin, der ich bin.”

2Mo 3,14 Da sprach Gott zu Mose: „Ich bin, der ich bin.“ Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: „Ich bin“ hat mich zu euch gesandt. [CSV]

Viel kann man zu diesem Vers sagen, aber ohne technisch zu werden (da unser Fokus ja wie immer die praktische Anwendung ist), können, dürfen und sollen wir hier v.a. eines lernen:

Gott offenbart sich nicht allein durch das, was er sagt, sondern vor allem durch das, was er tut.

Hebräer, die hebräisch dachten, wussten das. Daher sannen sie über die Taten und Werke Gottes nach und versuchten diese zu verstehen, um so mehr über Gott zu erfahren. Hier zwei Beispiele durch David und Asaph:

Ps 77,12-13 Ich will gedenken, der Taten des Jah; denn deiner Wunder von alters her will ich gedenken; und ich will nachdenken über all dein Tun, und über deine Taten will ich sinnen. [CSV]

Ps 143,5 Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun; ich sinne über das Werk deiner Hände. [CSV]

Die Psalmisten dachten über Gottes Tun nach. Sie sannen über seine Taten und Werke. Warum? Unter anderem weil sie dadurch Gott, sein Wesen und wer er ist, besser verstehen konnten. Anders ausgedrückt: Sie verstanden durch das Sinnen mehr und mehr, dass er der ist, der er ist.

Das ist u.a. auch das, was der Allmächtige Mose und dem Volk ab diesem Zeitpunkt zu verstehen geben will. So auf die Art:
“Seht her. Bisher kanntet ihr mich nur als den allmächtigen Gott eurer Vorväter. Ihnen habe ich Versprechen gegeben. Aber jetzt zeige ich euch, wie sehr ich zu meinem Wort stehe und wie sehr ihr mir am Herzen liegt. Wie zeige ich euch das? Durch das, was ich tun werde.”

Anders ausgedrückt: Das Volk kannte Gott bisher nur als den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Nun werden sie ihn direkt erleben und erkennen als den, der er ist. Und wie? Nicht durch Worte allein, sondern v.a. durch Taten.
Um diesen Aspekt besser zu verstehen, springen wir zum letzten Vers dieser Portion und lesen ein wenig vorgreifend die zwei Verse der nächsten Portion mit:

2Mo 6,1-3 Da sprach der HERR zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will! Denn durch eine starke Hand gezwungen wird er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen wird er sie aus seinem Land treiben. Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR; ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«; aber mit meinem Namen יהוה habe ich mich ihnen nicht geoffenbart. [SLT]

Gott spricht zu Mose und sagt ihm: “Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will!“, d.h. er wird nun durch Taten dem gesamten Volk das zeigen, was er zuvor Abraham, Isaak und Jakob nicht gezeigt hat: Er wird etwas von sich selbst offenbaren. Wieder die Frage: Wie? Durch Taten.

Und durch diese seine Taten sollen wir dann mehr und mehr verstehen, wer er ist. Kennen wir seine Taten aber nicht und sinnen nicht wie z.B. die Psalmisten darüber nach, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr, sehr groß, dass wir ihn auch nicht verstehen werden.
Das Ergebnis der Missachtung dieses klaren biblischen Gebots aus 2Mo 3,15: “Das ist mein Name ewiglich, ja, das ist der Name, mit dem ihr an mich gedenken sollt von Geschlecht zu Geschlecht.” führt uns dann zu dem, was wir heute vor uns sehen: Jeder bastelt sich – so hart das auch klingen mag – seine eigene Version von Gott. Denn bei seinem Namen geht es nicht primär darum, wie man ihn ausspricht, sondern v.a. darum, wofür sein Name steht und wer er ist; daher ja seine Worte: “Ich bin, der ich bin.” und “Ich bin” hat mich zu euch gesandt.” (2Mo 3,14):

Wir sollen verstehen, wer er ist!

Aber leider sieht die Realität so aus, dass wir ein verzerrtes Bild von Gott haben und dadurch einige seiner Taten, v.a. die aus dem sog. “Alten Testament” nicht verstehen können. Warum? Weil man seine Taten nicht kennt und nicht darüber nachdenkt. Würde man aber darüber nachdenken und um Verständnis bitten, wie man auch über die Worte und Taten seines Sohnes nachdenkt, würde man ihn mit der Zeit besser und besser verstehen. Warum? Weil er sich einem jeden von uns offenbaren möchte. Das ist sein Herzenswunsch, dass wir mehr und mehr verstehen, wer er ist!

Viel, sehr viel könnte man an dieser Stelle zu diesem Thema sagen, aber kurz zurück zur Frage, die sich aus 2Mo 3,15 ergibt: “Das ist mein Name ewiglich, ja, das ist der Name, mit dem ihr an mich gedenken sollt von Geschlecht zu Geschlecht.
Was ist die Konsequenz aus der Missachtung dieses Gebots?
Sehr viel, aber um erneut nur bei den Inhalten dieser Portion zu bleiben und einige der bisher genannten Aspekte zusammenzufassen, kann man sagen:

  • Durch das Verständnis von Gott, welches losgelöst von seinen Taten im sog. “Alten Testament” ist, erscheint ein neuer Gott auf der Bildfläche, der so gut wie nichts mehr mit dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs zu tun hat;
  • d.h.: Die Verbindung von Gott zu seinem auserwählten Volk geht verloren.
  • Die Tür, die Bibel als ein zweigeteiltes Buch zu verstehen, wird dadurch geöffnet.
  • Die Gefahr ist nun groß, dass man z.B. nicht mehr weiß, dass Gott sein Volk befreit, damit man ihm anschließend dienen soll; d.h. der Aspekt des Dienstes für Gott wird überschattet von seiner Befreiung, wobei es genau umgekehrt der Fall sein sollte; also der Dienst sollte eine logische Konsequenz aus meiner Befreiung sein.
  • Ebenfalls besteht nun die Gefahr, dass man nicht mehr weiß, wie Gott sich seinen Auserwählten zuwendet und wie er sie aus der Knechtschaft befreit.
  • Dadurch können dann Glaubensrichtungen entstehen, die meinen, dass man irgendwie vor der Drangsal entrückt werden würde. Dabei sollen seine Auserwählten gerade durch die Drangsal gereinigt und geheiligt werden und ein Licht für andere um sie herum sein; d.h. gerade dann, wenn die Finsternis über die Welt einbricht, sollen und werden seine Kinder nur noch mehr scheinen.

Diese und viele andere Missverständnisse verzerren unser Bild von Gott. Durch heidnische Einflüsse fließen dann über die Jahrhunderte hindurch nur noch mehr Aspekte rein, die das Bild dann komplett verzerren. Bis hin zu unserer Zeit, in der durch die Einflüsse der Medien, Esoterik und des Humanismus Gott nahezu komplett unkenntlich geworden ist. Diesen neuen Gott braucht man dann z.B. auch nicht mehr zu fürchten. Dieser neue Gott hat dann auch kein Problem mehr mit Homosexualität und außerehelichem Geschlechtsverkehr. Denn er sei ja nur noch Liebe und daher wäre das alles schon “O.K.”. Auch brauche man das sog. “Alte Testament” nicht mehr ernst zu nehmen, denn dieser Gott sei ja anders als der neue.

All das und vieles mehr hat seinen Ursprung genau da, wo der Allmächtige selbst den Ursprung gesetzt hat: Bei der Offenbarung seines Namens und wofür dieser Name steht. Noch einmal die Verse:

2Mo 6,1-3 Da sprach der HERR zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will! Denn durch eine starke Hand gezwungen wird er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen wird er sie aus seinem Land treiben. Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR; ich bin Abraham, Isaak und Jakob erschienen als »Gott, der Allmächtige«; aber mit meinem Namen יהוה habe ich mich ihnen nicht geoffenbart. [SLT]

Natürlich offenbart sich Gott uns später auch durch seinen Sohn. Und natürlich gibt es immer wieder neue, sagen wir, “Offenbarungsstufen Gottes”. Die wohl größte, die zuletzt erfolgte, war, dass er sich durch seinen Sohn uns als einen himmlischen Vater offenbarte. Nicht, dass das völlig neu gewesen wäre und nicht, dass all diese neuen Offenbarungen die vorherigen ersetzen sollen, sondern sie sollen sie ergänzen.
Soll heißen: Weiß ich nicht, was Gott zuvor von sich offenbart hat und beschäftige ich mich nur mit der letzten Offenbarung seiner selbst, kann es sehr leicht passieren, dass ich nicht weiß, wer Gott wirklich ist, weil ich seine Anfänge nicht kenne. Daher steht geschrieben:

Jes 46,9 Erinnert euch an das Frühere von der Urzeit her, dass ich Gott bin, und sonst ist keiner, dass ich Gott bin und gar keiner wie ich; [CSV]

Nun gilt es, all diese Punkte ins Praktische umzusetzen, v.a. das folgende, bereits zwei Mal erwähnte Verständnis:

Gott offenbart sich nicht nur durch das, was er sagt, sondern am meisten durch das, was er tut!

Für uns und auf uns angewandt, würde man im Volksmund dazu sagen: “Reden kann man viel, aber ohne Taten ist das alles nur leeres Geschwätz.”; oder wie es Jakobus formuliert:

Jak 2,14.17-18 Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten? … So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!« [SLT]

Die Fußnote der Schlachter 2000 zu diesem Vers:
“Jakobus führt hier wohl einen Einwand eines Ungläubigen an, der mit Recht erwartet, dass die innere Glaubensüberzeugung eines Christen an seinen Taten (Werken) sichtbar wird, und nichts von einem »Glauben« hält, der sich nicht praktisch zeigt.”

Die Frage, die sich also ein jeder von uns stellen kann, ist:
“Rede ich nur vom Glauben oder lebe ich ihn auch? Wenn jemand mein Leben mit einer Kamera verfolgen würde, würde er sehen, dass ich mein Leben für Gott aufgegeben habe? Würde er einen gravierenden Unterschied zwischen mir und anderen Menschen erkennen? Falls nicht, warum nicht?
Denn meine Befreiung soll ja dazu führen, dass ich mich von innen heraus verändere, einen Dienst für Gott antrete und so mein Leben ein Zeugnis seiner Wahrhaftigkeit wird. Andere sollen seine Liebe und Wahrheit an und in mir erkennen. Tun sie das nicht, muss ich das ändern!”

Wie bereits nun mehrfach erwähnt, könnte man viel dazu sagen. Sollte dich v.a. das Thema “Zeugnis für Gott sein” näher interessieren, dann sieh dir den Dreiteiler “Unser Herz, die Liebe – Selbstaufgabe, Gehorsam & Dienst” an.
Aber bitte husche nicht drüber, sondern prüfe die Inhalte aufrichtig und behalte das Gute für dich, indem du es ganz praktisch in deinem Glaubensleben anwendest. Gerne kannst du dabei unsere Worte ausklammern und dir die PDFs herunterladen, bei denen unsere Worte von uns gestrichen wurden und nur die Auflistung der Verse zu diesem Thema zu sehen sind.

Gottes Segen bei der Suche nach deinem individuellen Dienst.

5Mo 10,12 Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen seinen Wegen zu wandeln und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele; [CSV]

V1.0d

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