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Mt 5,19-Serie (2Mo 10,1-13,16) – Der 1. Exodus: Vergessen oder erinnern?

Gruppierungen in der Drangsal

2Mo 11,7 Aber gegen alle Kinder Israel wird nicht ein Hund seine Zunge spitzen, weder gegen Menschen noch gegen Vieh; damit ihr wisst, dass der HERR einen Unterschied macht zwischen den Ägyptern und den Israeliten. [CSV]

Wenn man sich vor Augen führt, dass der erste Exodus einen Vorschatten auf den zweiten wirft, könnte man schnell davon ausgehen, dass alle Gläubigen in der Drangsal beschützt werden. Denn anhand des gesamten Ablaufs der Plagen, als auch an diesem Vers allein, erkennt man ja, dass der Allmächtige einen Unterschied macht. Natürlich macht er ihn und da er ewiglich unveränderbar ist, wird er das auch immer wieder tun.

Die Frage ist nur: Wenn er sich nicht verändert, aber sich die, sagen wir mal,  “Rahmenbedingungen” drumherum ändern, wird dann der Ablauf der Geschehnisse sich auch ändern?

Ehe wir näher auf diese Frage eingehen, direkt jetzt schon ein Vers zur Klarstellung, da vielleicht Einwände in den Köpfen umherschwirren:

Offb 12,6.13-17 Und die Frau floh in die Wüste, wo sie einen von Gott bereiteten Ort hat, damit man sie dort 1 260 Tage lang ernähre. … Und als der Drache sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte. Und es wurden der Frau zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste fliegen kann an ihren Ort, wo sie ernährt wird eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit, fern von dem Angesicht der Schlange. Und die Schlange schleuderte aus ihrem Maul der Frau Wasser nach, wie einen Strom, damit sie von dem Strom fortgerissen würde. Und die Erde half der Frau, und die Erde tat ihren Mund auf und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul geschleudert hatte. Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den Übrigen von ihrem Samen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben. [SLT]

Hier kann man schnell und einfach erkennen, dass es zumindest zwei Gruppen von Gläubigen während dieser 3,5 Zeiten gibt:
1. Die einen, die durch zwei Flügel des großen Adlers in die Wüste fliegen, dort ernährt und vor dem Drachen beschützt werden und
2. die Übrigen, welche die Gebote Gottes befolgen und das Zeugnis Jesu Christi haben.

Natürlich gibt es noch mehr unterschiedliche, nennen wir sie, “Gruppierungen” während der Endzeit, aber an dieser Stelle soll es uns reichen, zumindest zwei verschiedene schnell und interpretationsfrei erkennen zu können.

Damit wir den ersten und den zweiten Exodus detailliert miteinander vergleichen können, müsste man in die Tiefe gehen. Hier soll es uns genügen, die Hauptunterschiede zu erkennen, die dann eventuell in der Zukunft von Nutzen sein können.

Vorab muss es kurz erwähnt sein, dass es einen wichtigen Unterschied zwischen Drangsal und dem Zorn Gottes gibt. Wenn man diesen biblischen Unterschied nicht kennt, kann man ganz schnell den zeitlichen Ablauf durcheinanderbringen. Dies ist v.a. für den sehnlichst erwarteten Zeitpunkt der Rückkehr unseres Erlösers wichtig.

Ohne im Detail auf diesen Unterschied zwischen Drangsal und Zorn Gottes einzugehen, können wir kurz und knapp zusammenfassen:

  • Der Zorn Gottes ist für die “Ungläubigen”.
  • Die Drangsal für die Gläubigen:

1Petr 4,17 Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, wie wird das Ende derer sein, die sich weigern, dem Evangelium Gottes zu glauben? [SLT]

Mt 24,9.29-31 Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen. … Bald aber nach der Drangsal jener Tage … wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen … und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen. [SLT]

Bitte prüfe dieses Verständnis, denn es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen Drangsal und Zorn und somit in der Vorgehensweise Gottes: Daher sollte man Drangsal, Züchtigung, Gericht, Zorn Gottes und dergleichen nicht alle in einen Topf schmeißen und “ist gleich Trübsal” drauf schreiben. Das könnte verwirren und irreführend sein.

Das vorab kurz geklärt, nun zu den Hauptunterschieden zwischen dem ersten und dem zweiten Exodus:
Der erste Hauptunterschied ist offensichtlich. Damals war Gottes auserwählte Volk an einem Ort und lebte abgegrenzt. Jetzt aber vermischt und überall zerstreut. Wenn also z.B. zukünftig Plagen kommen, v.a. physische wie Hagel, Erdbeben und dergleichen, kann keine klare Trennung mehr gemacht werden. Damit wollen wir keineswegs die Allmacht unseres Gottes einschränken – das sei ferne – sondern vielmehr wollen wir indirekt Bezug auf Verse, wie die folgenden nehmen:

Offb 14,12-13 Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren! Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe: Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach. [SLT]

Menschen, die die Gebote Gottes und den Glauben an Jeschua bewahren, werden in dieser Zeit sterben. So die klaren Worte der Weissagung. Und von dieser Weissagung sollen wir nichts wegnehmen und nichts hinzufügen:

Offb 22,18-19 Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen. [SLT]

Am Rande: Genau dasselbe Gebot gilt auch für sein heiliges Gesetz:

5Mo 4,2 Ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete. [SLT]

Das heißt von beiden sollen wir nichts wegnehmen und nichts hinzufügen. Sie sind, so wie sie sind, von Gott, der alles weiß und alles kennt. Wenn er sagt: Nichts wegnehmen und nichts hinzufügen, sollten wir genau das machen. Keine menschlichen Gebote rein und keine göttlichen Gebote raus. Nicht eines davon!

Diesen wichtigen Punkt nebenbei geklärt, zurück zu denjenigen, die in der Drangsal beschützt werden, aber auch zurück zu denen, die während dieser Zeit sterben werden. Wie, wann und warum der Allmächtige diese Unterscheidung machen wird, werden wir dann sehen.

Eine mögliche Erklärung wäre gleichzeitig auch der nächste gravierende Unterschied: Gottes Kraft ist nicht wie damals nur äußerlich am Wirken, sondern weilt nun auch in einem jedem aus seinem gläubigen Volk; d.h. prinzipiell kann jeder, wenn Gott es durch seine Kraft in uns bewirken möchte, zu diesem machtvollen Zeugnis für den einzig wahren Gott werden. Damals waren die Wundertaten auf einen Ort in Ägypten beschränkt, dieses Mal kann und wird der Allmächtige überall in der Welt seine Kinder als ein Zeugnis für sich selbst benutzen; denn Gott will…

1Tim 2,4 welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. [SLT]

Welch göttlich inszenierte Schauspiele weltweit zu jener Zeit geschehen werden, kann man sich nur schwer ausmalen. Fakt ist: Sein Volk wird weltweit endlich genau das tun, was uns unser Erlöser vorgelebt hat und wozu wir auserwählt wurden:

Lk 2,30-32 Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel! [SLT]

Apg 13,47 Denn so hat uns der Herr geboten: »Ich habe dich zum Licht für die Heiden gesetzt, damit du zum Heil seist bis an das Ende der Erde!« [SLT]

Durch diesen vom Sohn Gottes begonnenen und durch uns weitergeführten Dienst lässt es sich vielleicht erklären, warum einige in der Wüste ernährt und vor dem Drachen beschützt werden und andere wiederum während dieser Zeit sterben werden.

Dies sei an dieser Stelle genug für die Betrachtung, denn oft bringen zwar mehr Stellen mehr Detail ins Bild, aber sie können gleichzeitig auch manchmal dafür sorgen, dass man von den eigentlich wichtigen Dingen abgelenkt wird.

Und die eigentlich wichtigen Punkte sind:

Gott losgelöst von seinen Taten im sog. “Alten Testament” erkennen zu wollen, kann zu stark verzerrten Ergebnissen führen, die mitunter für die Zeit, die uns bevorsteht, katastrophale Auswirkungen haben können. Gedanken wie: “Wie kann Gott das alles zulassen?” oder: “Wieso bin ich nicht entrückt?” und dergleichen kann den Glauben vieler erheblich erschüttern.

Die göttliche Abhilfe dagegen haben wir gelesen. Es sind seine Gebote:

2Mo 12,14 Ihr sollt diesen Tag immer in Erinnerung behalten. Jedes Jahr sollt ihr und eure Nachkommen ihn als ein besonderes Fest für den HERRN begehen. Diese Anordnung gilt für alle Zeiten. [NLB]

Dieses Gebot und andere mit einem ähnlichen Aufruf zur Erinnerung an seine Taten sollen uns alle davor schützen, dass man irgendwann nicht mehr weiß, wie Gott sich seinen Auserwählten zuwendet und wie er sie aus der Knechtschaft befreit, um sie für einen Dienst einzusetzen!

Tun wir diese Gebote nicht und erinnern uns nicht zurück, können wir z.B. durch Lehren, die meinen, dass man irgendwie vor der Drangsal entrückt werden würde, leicht verführt werden.

Dabei brauchen wir diese Drangsal, damit das Volk Gottes gereinigt und als Ganzes endlich “ernst macht”; d.h. die Drangsal wird uns erst dahin bringen, wo Gott uns haben will, nämlich dass wir uns nicht durch die Sorgen als auch die Freuden dieser Welt ablenken lassen, sondern Buße tun, zur Einheit kommen und ihn und sein Angesicht ernstlich suchen:

Hos 5,15 Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen werden; in ihrer Drangsal werden sie mich ernstlich suchen; [SLT]

Wir Menschen ticken nun einmal so: Geht es uns gut, suchen wir nicht groß nach Veränderung, geht um uns herum aber (im übertragenen Sinn und dann in der Drangsal im wortwörtlichen Sinn) “die Welt unter”, dann schreien wir zu Gott. Und dieser einheitliche “Schrei” des Volkes nach Gott ist eines der Hauptgründe für den ersten Exodus gewesen:

2Mo 3,7 Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten sehr wohl gesehen, und ich habe ihr Geschrei gehört über die, welche sie antreiben; ja, ich kenne ihre Schmerzen. [SLT]

Und da der Allmächtige weiß, dass wir ohne Mühe und Not nicht als Einheit zu ihm schreien, kommt die Drangsal – ihm sei es gedankt, denn diese uns reinigende Züchtigung während dieser Zeit ist gleichzeitig auch ein Beweis seiner Liebe:

Spr 3,11-12 Mein Sohn, verwirf nicht die Züchtigung des HERRN und sei nicht unwillig über seine Zurechtweisung; denn wen der HERR liebt, den züchtigt er, wie ein Vater den Sohn, an dem er Wohlgefallen hat. [SLT]

Diese letzten Punkte kurz und knapp ausgedrückt: Gerade dann, wenn die Finsternis über die Welt einbricht, sollen und werden seine Kinder heller denn je scheinen – sofern wir wollen und uns dafür aufopfern.

Offb 14,12-13 Hier ist das standhafte Ausharren der Heiligen, hier sind die, welche die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren! Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel, die zu mir sprach: Schreibe:
Glückselig sind die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihren Mühen; ihre Werke aber folgen ihnen nach. [SLT]

V1.0b

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