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Mt 5,19-Serie (1Mo 6,9-11,32) – Mit dir will ich meinen Bund errichten

Der Bund

In unserer Rubrik “Glossar” sind wir bereits auf den Bund als solches eingegangen. Wir empfehlen dir, nach der Prüfung dieses Textes, dir diesen durchzulesen und ebenfalls zu prüfen: “Neues Testament oder Erneuerter Bund?

In kurz versuchen wir dort, die Wirkung von einzelnen Wörter wie “alt und neu” oder “Testament und Bund” aufzuzeigen und gehen dabei auf die Wichtigkeit ein, dass unser Gott ein Gott der Bünde ist.

Was genau meinen wir damit?
In allererster Linie, dass man als Gläubiger wissen sollte, dass Gott nichts von Bedeutung ohne einen Bund macht. Nur kurz ein paar Beispiele dazu:

  • Er schließt mit Abraham einen ewigen Bund, damit in ihm gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.
  • Er gedenkt an seinen Bund mit Abraham und befreit Israel aus Ägypten und schließt im Anschluss mit ihnen einen Bund am Berg Sinai.
  • Mit König David schließt er einen Bund, dass der Messias aus seiner Linie kommen wird.
  • Und der wohl wichtigste, nebst vielen Bünden, ist die letzte Erneuerung des Bundes an Abraham durch das Blut Christi.

Diesen Bund mit Abraham unterstreicht der Allmächtige wie folgt:

Hebr 6,13 Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er, da er bei keinem Größeren schwören konnte, bei sich selbst; [SLT]

Selbst mit Adam schloss Gott direkt zu Beginn einen Bund:

Hos 6,7 Sie aber haben den Bund übertreten wie Adam, haben dort treulos gegen mich gehandelt. [CSV]

Trotz der kleinen Auswahl kann man schnell erkennen, dass die wichtigsten Ereignisse der Bibel, mit einem Bund zu tun haben. Daher die Formulierung: Unser Gott ist ein Gott der Bünde.
Und: Wir alle lesen aus einem Buch der Bünde. Und nicht aus einem Alten und Neuen Testament, wie es heutzutage fälschlicherweise genannt wird.

Das Wort Testament kommt in der Bibel gar nicht vor und wird, wenn überhaupt, mal mit “Testament” übersetzt, obwohl auch dort das griechische Wort für “Bund” steht;  wohingegen der “Bund” selbst (egal ob griechisch oder hebräisch) über 300 mal vorkommt. Bei solch klaren Fakten braucht man nicht diskutieren:

Die Heilige Schrift ist eine Sammlung der
“Bünde Gottes mit uns Menschen”.

Das ist eine wichtige Tatsache, die man sich vor Augen führen sollte. Erst recht, wenn man im Laufe der fünf Bücher Mose immer und immer wieder mit diesem göttlichen Prinzip der Bundesschlüsse konfrontiert wird.
Dabei lernen wir, dass es verschiedene Formen von Bünden gibt. Wir können hier nicht im Detail auf diese Variationen eingehen, auch noch nicht auf die praktische Anwendung dieses Wissens, aber es macht Sinn hier kurz und knapp die zwei wichtigsten Formen zu nennen, sodass wir, so Gott schenkt, auf sie in den noch folgenden Portionen zurückkommen können. Wir legen uns hier, wie eingangs erwähnt, ein Fundament, das wir dann später benötigen werden, damit wir dieses Wissen auch praktisch in unserem Leben anwenden können. Denn das Schließen von Bünden ist absolut elementar und wichtig im Zusammenspiel zwischen “Gott und Mensch”.

Hier nun kurz die zwei wichtigsten Formen:

  • Versprechen: Diese gehen von Gott aus und sind nicht an Bedingungen geknüpft. Manche dieser Versprechen muss man erst durch eine aktive Handlung in Anspruch nehmen (d.h. bewusst in den Bund eintreten), andere hat man z.B. durch die Generationen hindurch.
  • Abmachungen: Beide Seiten versprechen sich gegenseitig etwas. Bricht die eine Seite die Vereinbarung, kann der Bund aufgelöst werden (muss aber nicht).

Hier in dieser Portion schließt Gott einen bedingungslosen Bund mit Noah. Er verspricht ihm und seiner Familie etwas. Aber nicht nur das: um den Charakter seines bedingungslosen Versprechens mehr Ausdruck zu verleihen, verspricht er auch allem Fleisch und sogar der Erde etwas:

1Mo 9,11-12 Und ich errichte meinen Bund mit euch. Und nicht mehr soll alles Fleisch ausgerottet werden durch die Wasser der Flut. Und keine Flut soll mehr sein, um die Erde zu verderben. Und Gott sprach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und jeder lebendigen Seele, die bei euch ist, auf ewige Geschlechter hin; [CSV]

Direkt danach lesen wir für den einen oder anderen vielleicht etwas Eigenartiges:

1Mo 9,13-16 Meinen Bogen setze ich in die Wolken, und er soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und der Erde. Und es wird geschehen, wenn ich Wolken über die Erde führe, so soll der Bogen in den Wolken erscheinen, und ich werde meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch ist und jedem lebendigen Wesen von allem Fleisch. Und nicht mehr sollen die Wasser zu einer Flut werden, um alles Fleisch zu verderben. Und der Bogen wird in den Wolken sein; und ich werde ihn ansehen, um zu gedenken des ewigen Bundes zwischen Gott und jedem lebendigen Wesen von allem Fleisch, das auf der Erde ist. [CSV]

Der Allmächtige setzt den Regenbogen als ein Zeichen des Bundes. Warum? Um ihn als eine Art “Erinnerungsstütze” zu haben.
Aber wie wir alle wissen, braucht der Allmächtige nichts dergleichen, dennoch lesen wir davon. Warum?

Unter anderem darum, weil Gott oft etwas tut, um uns damit ein Vorbild für etwas zu sein. So ähnlich wie er es zu Beginn mit dem Ruhen am Sabbat tat.
In diesem Fall hier lernen wir, dass wir anhand eines besonderen Zeichens, an etwas erinnert werden: nämlich an einen Bund. Die Kette (wenn man sie so nennen will) ist also:
Zeichen sehen → sich an etwas erinnern → nämlich an den Bund und an seine bzw. unsere Versprechen gedenken.

Auch dieses Wissen werden wir später benötigen, wenn wir zu Themen wie Beschneidung, Taufe, Kelch des Bundes und dergleichen kommen werden. Denn verstehen wir nicht, wie Gott in und durch seine Bünde mit uns agiert, könnte es sein, dass wir den erneuerten Bund (das sog. Neue Testament) in Christus nicht in seiner Fülle erfassen können.

Damit das nicht geschehen kann, müssen sich seine Jünger mit den Schriften beschäftigen, die nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit sind (vgl. 2Tim 3,16).

Und beim Thema “Gerechtigkeit” sind wir auch schon beim nächsten Punkt…

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