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Mt 5,19-Serie (1Mo 44,18-47,27) – Wenn Brüder gemeinsam weinen

Nicht im Zorn zurückblicken

1Mo 45,24 Und er entließ seine Brüder, und sie zogen hin; und er sprach zu ihnen: Erzürnt euch nicht auf dem Weg! [CSV]

Joseph spricht hier vorgreifend und in seiner ihm gegebenen Weisheit: “Wenn ihr euch gleich auf den Weg macht und alleine unter euch seid, dann blickt nicht auf eure Tat zurück und erzürnt euch über euch selbst.”

Als würde er etwas sagen wie: “Was geschehen ist, ist geschehen. Ich habe euch vergeben. Es gibt keinen Grund, jetzt in der Vergangenheit zu wühlen und Zorn aufkommen zu lassen.”

Damit wir aus dieser Brüder-Geschichte etwas Praktisches lernen, sind v.a. zwei Punkte wichtig:
Das eine ist, anderen zu vergeben (zu diesem Punkt kommen wir gleich). Das andere ist, sich selbst zu vergeben. Denn oft kann es sein, dass man etwas derartig Schlimmes getan hat (so wie Josephs Brüder), dass die Gedanken an diese Sünde schwer auf uns lasten, sprich: Auch wenn uns unser Gegenüber vergeben hat, können wir uns selbst nicht vergeben. Das ist ein großes Problem und ein intensiver Kampf für viele unserer Brüder und Schwestern. Joseph wusste das und sprach daher vorbeugend seine Worte:

1Mo 45,5 Und nun betrübt euch nicht, und zürnt nicht über euch selbst, dass ihr mich hierher verkauft habt… [CSV]

Wir können an dieser Stelle sicherlich nicht durch ein paar Worte dieses Problem (also dass man sich selbst nicht vergeben kann) in Luft auflösen, aber was wir tun können, ist auf die Kraft der Worte unseres Erlösers hoffen und vertrauen:

Mt 11,28 Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. [CSV]

Den Trost und die Ruhe, die uns unser himmlischer Vater durch seinen Sohn darreicht, ist etwas, das wir in Anspruch nehmen dürfen und sollen. Der Punkt ist aber, dass wir es wollen müssen. Es fällt uns nicht von alleine zu. Wir müssen zum Thron der Gnade herzutreten – völlig egal was wir getan haben. Denken wir aber, dass unsere Sünde so schwer ist, dass sie nicht vergeben werden kann, der sagt indirekt, dass das kostbare Blut unseres Erretters nicht stark genug ist. Es kann zwar die Sünden der ganzen Welt reinwaschen, aber die eigene nicht, denn die sei zu groß. Falls du einer dieser Menschen bist, halte bitte inne und denke intensiv und im Gebet darüber nach.

Wisse, Bruder, Schwester: Das ist ein Gedanke, der sich nur in unseren Köpfen abspielt!

Aber auch wenn man das weiß, können einige von uns sich dennoch nicht selbst vergeben. Und für dieses – wie für jedes andere Problem, für das wir zu schwach sind – können, dürfen und sollen wir zu unserem himmlischen Vater im Namen seines Sohnes treten und bitten. Dann werden wir auch empfangen:

Hebr 4,15-16 Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise wie wir, doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe! [SLT]

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