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Mt 5,19-Serie (1Mo 18,1-22,24) – Da prüfte Gott den Abraham

Fürbitte

1Mo 18,23 Und Abraham trat hinzu und sprach: Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen wegraffen? [CSV]

In der letzten Portion durften wir erkennen, dass wir durch Gottes Gnade nicht errettet wurden, um jetzt die Hände in den Schoß zu legen und auf die Wiederkehr Jesu zu warten, sondern wir durften erkennen, dass wir für teures Blut unserem Gott und Vater zu königlichen Priestern erkauft wurden:

Offb 1,5-6 … Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen hat durch sein Blut, und uns zu Königen und Priestern gemacht hat für seinen Gott und Vater… [SLT]

Wie dient so ein Priester (ehe er überhaupt über seine Funktion als König im Ansatz nachdenken sollte)? Was sind die Aufgaben eines Priesters?

Wie in der letzten Portion erwähnt, werden wir nun nach und nach in der Weisung Gottes (also dem Gesetz) lernen dürfen, was ein Priester tun soll. Auch wenn Abraham in dem Sinne kein Priester war, war er (wie ein Priester auch), ein Mann und Sprachrohr Gottes (siehe 1. Vorkommen des Wortes “Prophet” in 1Mo 20,7).

Beide Aufgaben (Priester und Prophet) sind in vielen Punkten miteinander verbunden. Einer davon ist die Fürbitte.

Jer 27,18 Wenn sie aber wirklich Propheten sind und das Wort des HERRN bei ihnen ist, so sollen sie beim HERRN der Heerscharen Fürbitte einlegen… [SLT]

Ehe wir später durch den Propheten Mose zu dem absoluten Vorbild aller Fürbitten kommen, dürfen wir hier schon ein paar Punkte über unser Gebet für andere lernen.

In dem 20. als auch hier im 18. Kapitel lesen wir, wie das gerechte Gebet eines einzelnen Mannes Großes bewirken kann. Abraham bittet und der Allmächtige lässt sich erbitten. Wie? Indem er gerecht bittet.

Jak 5,16 … das inbrünstige Gebet eines Gerechten vermag viel. [CSV]

Im 20. Kapitel hatte Abraham noch selbst Mist gebaut und es durch Gottes Fügung und sein Gebet sozusagen wiedergutgemacht. Im 18. Kapitel dürfen wir ein wenig mehr für unsere Fürbitte für andere lernen. Denn hier erkühnt sich Abraham mit dem Allmächtigen (vielmehr mit seinem stellvertretenden Gesandten; wir werden später noch genauer auf diesen Punkt eingehen) regelrecht zu “verhandeln”. Auch wenn dieses “Verhandeln” nicht zwingend das ist, was wir daraus lernen sollten, ist der Kern der Lehre – die wir für uns anwenden dürfen und sollen – der folgende Gedanke seiner Fürbitte:

1Mo 18,23-24 Und Abraham trat näher und sprach: Willst du auch den Gerechten mit dem Gottlosen wegraffen? Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt; willst du die wegraffen und den Ort nicht verschonen um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind? [SLT]

Diesen berechtigten Einwand schließt er mit seinem letzten Gedanken sehr kühn ab:

1Mo 18,25 Das sei ferne von dir, dass du eine solche Sache tust und den Gerechten tötest mit dem Gottlosen, dass der Gerechte sei wie der Gottlose. Das sei ferne von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht gerecht richten? [SLT]

Natürlich dürfen wir nun im Nachhinein durch die Heilige Schrift wissen, dass der Richter der Welt vollkommen gerecht richtet. Und auf diese vollkommene Gerechtigkeit bezugnehmend, bittet Abraham. Und noch einmal: der Allmächtige lässt sich dadurch erbitten.

Die Frage an dieser Stelle, aus der wir sehr viel Praktisches lernen können, ist: Hätte der Allmächtige ohne die Fürbitte Abrahams anders reagiert? Sprich: Hätte er Sodom und Gomorra gerichtet, auch wenn darin 50 Gerechte gewesen wären?

Die wirklich aufschlussreiche Antwort für uns ist: Es spielt keine Rolle.

Denn, Fakt ist: Unser himmlischer Vater hat sich erbitten lassen und daher dürfen wir uns ebenfalls in Demut vor Gottes Thron in Freimütigkeit erkühnen – und unsere Gebete abgeben. Erst recht, wenn sie nicht für uns, sondern für andere sind:

Hebr 10,19-22 Da wir nun, ihr Brüder, kraft des Blutes Jesu Freimütigkeit haben zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eingeweiht hat als neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt, durch sein Fleisch, und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen, in völliger Gewissheit des Glaubens, durch Besprengung der Herzen los vom bösen Gewissen und am Leib gewaschen mit reinem Wasser. [SLT]

Eph 6,18 indem ihr zu jeder Zeit betet mit allem Gebet und Flehen im Geist, und wacht zu diesem Zweck in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen; [SLT]

Die Fürbitte ist eines der fundamentalsten Aufgaben eines Priesters, der von sich sagt, dass er glaubt und dient. Denn noch einmal:

Wir haben nicht die Verheißung des ewigen Lebens, dass wir nun nur noch auf dieses ewige Leben warten und nichts tun, sondern
uns ist vergeben worden, damit wir dienen:

2Kor 5,15 und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist. [SLT]

Daher die ganz praktische Frage für uns alle: Wie dienen wir momentan? Was ist unser konkreter Dienst als Priester Gottes, zu dem wir durch das Blut Jesu gemacht worden sind?

Haben wir keinen Dienst, gibt es hier einen, den sowieso jeder von uns tun sollte. Anders ausgedrückt: Weißt du (noch) nicht, wie dein konkreter von Gott aufgetragener Dienst als Priester aussieht, dann tue wenigstens allezeit Fürbitte für andere:

Phil 1,4 indem ich allezeit, in jedem meiner Gebete für euch alle mit Freuden Fürbitte tue; [SLT]

1Tim 2,1-4 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. [SLT]

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