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Impulse aus Glauben – Unser Austausch untereinander

Ein Appell an uns. Aus dem Jahre 1968.

Kurz vorab, damit wir uns besser in den Zusammenhang der gleich folgenden Rede hineinversetzen können:

Mt 5,21-22 Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: »Du sollst nicht töten!«, wer aber tötet, der wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder ohne Ursache zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka!, der wird dem Hohen Rat verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr!, der wird dem höllischen Feuer verfallen sein. [SLT]

Hier macht das Wort Gottes klar: Unser Zorn wird uns zu Fall bringen. Unsere Worte können Instrumente der Gewalt sein. Unsere Worte können töten.

Diese Warnung unseres Erlösers im Sinn, folgt nun eine “wie die Faust aufs Auge” passende Rede von Robert F. Kennedy aus dem Jahre 1968. Damit wir seine Worte auch richtig verstehen, müssen wir lediglich beim Lesen uns unsere Situation vor Augen führen und seine Worte ganz konkret auf uns anwenden. Ein kurzes Beispiel dazu. Er sagt zu Beginn seiner Rede:

“Heute ist kein Tag, um über Politik zu streiten. Ich möchte diese Veranstaltung nutzen, um Ihnen kurz etwas über die sinnlose Gewalt in Amerika zu erzählen, die immer wieder Schande über unser Land bringt und über jeden einzelnen von uns.”

Wir, auf unsere Situation bezogen, sollten darin lesen:

Heute ist kein Tag, um über Auslegungen zu streiten. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Ihnen kurz etwas über die Lieblosigkeit und sinnlose verbale Gewalt im Christentum zu erzählen, die immer wieder Schande über unseren Gott und über jeden einzelnen von uns bringt.”

Seine Rede auf diese Art verstanden und auf unsere Situation angewandt, ist ein wahrer Augenöffner und ein inniger Appell an jeden von uns, in dessen Herz die Liebe Gottes ausgegossen wurde, aber vielleicht durch unser Ego, durch unseren Stolz, durch unsere Wut, durch unsere Unzufriedenheit, durch unsere innere Verletztheit niedergerungen wird und so ein Kanal verbaler Gewalt gegenüber anderen wird, für die ebenfalls der Sohn Gottes sein Blut vergossen hat.

Nun seine nicht so bekannte, aber dennoch unter die Haut gehende Rede:

“Heute ist kein Tag, um über Politik zu streiten. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen (meinen einzigen Tagespunkt heute), um Ihnen kurz etwas über die geistlose Gewalt in Amerika zu erzählen, die immer wieder Schande über unser Land bringt und über jeden einzelnen von uns. Es ist nicht das Problem nur einer Rasse. Die Opfer der Gewalt sind schwarz und weiß, reich und arm, jung und alt, berühmt und unbekannt. Aber sie sind vor allem eins: Menschen, die von anderen Menschen geliebt und gebraucht wurden. Kein Mensch, ganz gleich wo er lebt oder was er tut, kann davor sicher sein, dass er nicht als Nächster das Opfer sinnlosen Blutvergießens wird. Und dennoch geht es immer weiter und weiter und weiter in unserem Land. Warum? Was hat man mit Gewalt jemals erreicht? Wann hat es jemals Gutes hervor gebracht?

Wann immer das Leben eines Amerikaners unnötigerweise durch einen anderen Amerikaner genommen wird, ob im Namen des Gesetzes oder dem Gesetz zum Trotz, durch die Hand eines Einzelnen oder die einer Gruppe. Ob kaltblütig oder in blinder Wut. Als Ausbruch von Gewalt oder als Reaktion auf Gewalt. Wann immer wir das Leben eines Menschen zerstören, das er mühsam und stetig für sich und seine Kinder aufgebaut hat, wann immer wir so etwas tun, dann ist das eine Entwürdigung für die gesamte Nation. Und dennoch scheinen wir, die Zunahme von Gewalt immer mehr zu tolerieren. Eine Gewalt, die unsere menschliche Gemeinschaft missachtet und unseren Anspruch eine Zivilisation zu sein.

Zu häufig akzeptieren wir Arroganz und Anmaßung und Ausüber der Gewalt. Zu häufig finden wir Entschuldigungen für jene, die bereit sind ihr eigenes Leben, auf den zerstörten Träumen anderer Menschen aufzubauen.

Aber eines steht fest: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt. Unterdrückung führt zur Vergeltung. Nur eine Läuterung unserer gesamten Gesellschaft kann diese Krankheit aus unseren Seelen vertreiben.

Aber wenn wir die Menschen lehren, ihre Brüder zu hassen und vor ihnen Angst zu haben. Wenn wir ihnen sagen, dass der eine auf Grund seiner Hautfarbe oder seines Glaubens oder der politischen Überzeugung, die er vertritt, minderwertig ist. Wenn wir die Lehre verbreiten, dass jene, die anders sind als wir, eine Bedrohung darstellen für die eigene Freiheit, für den eigenen Job, für das eigene Heim oder die Familie. Dann lehren wir damit auch, andere nicht als Mitbürger, sondern als Feinde zu betrachten, mit denen man nicht kooperieren darf, sondern die man bezwingen will, die man unterdrücken und beherrschen möchte. Was schließlich dazu führt, dass wir unsere Brüder als Fremde betrachten. Fremde, mit denen wir zwar unsere Stadt teilen, aber nicht unsere Gemeinschaft. Menschen, die zwar durch einen gemeinsamen Wohnsitz mit uns verbunden sind, um die wir uns aber nicht bemühen. Wir lernen nur, eine gemeinsame Angst zu teilen, den gemeinsamen Wunsch uns voneinander zurück zu ziehen. Wir teilen nur den gemeinsamen Impuls, auf Uneinigkeit mit Gewalt zu reagieren.

Unser Leben auf diesem Planeten ist zu kurz, die Arbeit die vor uns liegt, ist zu wichtig, als dass dieser Geist noch länger gedeihen darf in unserem Land. Natürlich können wir sie weder mit einem Programm noch mit einem Beschluss verbieten, aber vielleicht können wir uns vor Augen halten, auch wenn es nur für eine gewisse Zeit ist, dass jene, die mit uns zusammen leben, auch unsere Brüder sind. Dass sie denselben kurzen Augenblick des Lebens mit uns teilen. Dass sie, so wie wir auch, nichts weiter als die Möglichkeit suchen, ein sinnvolles und glückliches Leben zu führen, um dadurch so viel Zufriedenheit und Erfüllung wie möglich zu finden.

Mit Sicherheit kann dieses gemeinsame Band des Schicksals, dieses Band gemeinsamer Ziele eine Lehre für uns sein. Wir können zumindest daraus lernen: Die Menschen um uns herum, unsere Mitmenschen, einmal richtig zu sehen. Und ich bin davon überzeugt, dass wenn wir uns Mühe geben und uns gegenseitig unsere Wunden verbinden, dass wir dann in unseren Herzen auch wieder Brüder und Landsleute sein werden.” Robert Francis Kennedy

Zwei Monate nach dieser Rede wurde er Opfer eines kaltblütigen Mordes.

Wenn Menschen für diese und ähnliche Werte stehen, sie leben und sogar dafür ihr Leben riskieren – und dadurch andere Menschen erreichen und zu selbigem bewegen können, dann werden sie eine Gefahr in den Augen anderer. So war es bei unserem Herrn und so wird es wohl bei jedem anderen sein, der innig und von Herzen für dieselben Werte steht. Denn er sprach zu uns:

Mt 5
4 Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!
5 Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben!
6 Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen satt werden!
7 Glückselig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!
8 Glückselig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen!
9 Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!
10 Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Reich der Himmel!
11 Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und lügnerisch jegliches böse Wort gegen euch reden um meinetwillen!
12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel…

V1.2

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