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Glossar – Buße & Taufe

Unser neues Leben (nach der wahren Buße)

2) Göttliche Liebe wollen

Auch hierzu ein Gleichnis:
Wir bleiben bei dem Beispiel unserer Familie. Die Eltern (wieder stellvertretend für unseren himmlischen Vater) haben ein rebellisches Kind (= wir). Das Kind hört nicht auf die Ratschläge der Eltern (= Gebote Gottes, die aus Liebe kommen) und tut weiterhin was es will. Eines Tages kommt der „Lohn“ für den Ungehorsam und in jungen Jahren landet der Sohn/die Tochter im Gefängnis. Die Eltern tun alles Mögliche, verkaufen Haus und Hof, nehmen Schulden auf, geben alles auf (=Vater opfert seinen einziggeborenen Sohn), um dem Kind den bestmöglichen Fürsprecher, den besten Rechtsanwalt (= den Sohn Gottes) an die Seite zu stellen. Der Anwalt schafft es, dass das Kind freigelassen wird (=Sündenvergebung). Anstatt, dass es sich nun dankbar zeigt und es ihm/ihr gereut, macht es einfach weiter wie bisher (= wir sündigen “einfach” weiter). Das Kind ist vielleicht anfangs dankbar, aber dann nach gewisser Zeit kehrt es zu den alten Taten zurück und denkt sich: „Meine Eltern lieben mich ja auch so wie ich bin – ohne ihre Bedingungen!“. (Wir=) Das Kind ruht sich also in dieser Gnade und Vergebung aus und zeigt keine große Veränderung in seinem Leben.

Dieses Gleichnis könnte man wie folgt zusammenfassen:

  • Das Kind hat nie richtig bereut.
  • Es ist undankbar.
  • Es ruht sich auf der aufgebrachten Liebe und Vergebung aus
  • und zeigt keinen Willen zur Veränderung.

Jedoch ist der Weg im Glauben mit vielen Veränderungen verbunden:

Eph 4,22-24 Legt also eure frühere Lebensweise ab! Ja, legt den ganzen alten Menschen ab, der seinen Begierden folgt! Die betrügen ihn nur und führen ihn ins Verderben. Lasst euch in eurem Denken erneuern durch den Geist, der euch geschenkt ist. Zieht den neuen Menschen an, den Gott nach seinem Bild geschaffen hat und der gerecht und heilig lebt aus der Wahrheit Gottes. [NLB]

Die wichtigste Veränderung in dieser Erneuerung durch den Geist Gottes und der neuen Lebensweise ist: die Liebe!

Im Glauben lernen wir, wie man wahrhaftig liebt – und zwar nicht auf unser eigenes “Ich” bezogen, sondern auf Gott und unseren Nächsten bezogen. Diese neue Lebensweise ist ein Leben in Liebe – zu unseren Mitmenschen, zu unseren Freunden, zu unserer Familie, zu unseren Glaubensgeschwistern und zu Gott.

Eine Liebe, die vollkommen neu und rein ist und die unser ganzes Sein verändern soll und wird…

Röm 5,5 … denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. [ELB]

Kol 3,10-14 Jetzt habt ihr neue Kleider an, denn ihr seid neue Menschen geworden. Gott hat euch erneuert, und ihr entsprecht immer mehr dem Bild, nach dem er euch geschaffen hat. So habt ihr Gemeinschaft mit Gott und versteht immer besser, was ihm gefällt. Da Gott euch erwählt hat, zu seinen Heiligen und Geliebten zu gehören, seid voll Mitleid und Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftheit und Geduld. Seid nachsichtig mit den Fehlern der anderen und vergebt denen, die euch gekränkt haben. Vergesst nicht, dass der Herr euch vergeben hat und dass ihr deshalb auch anderen vergeben müsst. Das Wichtigste aber ist die Liebe. Sie ist das Band, das uns alle in vollkommener Einheit verbindet. [HFA]

Aber wie können wir diese Liebe leben (lernen)?

Wir müssen es von ganzem Herzen wollen, damit sich diese göttliche Liebe in uns entfalten kann.

Gott wird sich uns nicht aufdrängen, denn er erschafft sich keine Roboter, die er so programmiert, dass sie ihn anbeten, sondern er sucht solche, die ihn aus freien Stücken lieben.

Genauso wie Eltern ihr Kind nicht dazu zwingen können, sie zu achten und zu lieben. Sie können dem Kind nur zeigen, wie sehr sie es lieben, aber will das Kind die Liebe nicht annehmen und vertreibt sich die Zeit mit allem anderen und bemüht sich nicht um diese Beziehung, wird diese Liebe immer einseitig bleiben.

Genauso ist es in jeder anderen zwischenmenschlichen Beziehung auch; wie z.B. in der Ehe oder bei unseren Freundschaften – und genauso ist es auch in der Beziehung zu Gott. Investiere ich nichts in die Beziehung, sondern erwarte immer nur, wird sie weder wachsen noch inniger und herzlicher werden.

Die wahre Liebe hat aber nichts mit unserem ichbezogenen Sein und unseren Forderungen und Wünschen zu tun, sondern mit dem, wie viel ich bereit bin, für jemand anderen aufzugeben.

In der sog. “Welt” definieren wir Liebe aber fast gegensätzlich, nämlich v.a. dadurch, wie stark unsere Bedürfnisse durch andere erfüllt werden; wie z.B.:

  • Wie oft höre ich von anderen, dass sie mich lieben?
  • Was bekomme ich für Geschenke?
  • Wie viel Zeit verbringt man mit mir?
  • Wie oft meldet sich man bei mir?
  • Wie sehr geht man auf meine Wünsche ein? usw. usf.

Ein anderes Maß für die weltliche Betrachtung der Liebe wäre, wie stark unsere Emotionen sind.

Das eine oder andere kann durchaus etwas mit Liebe zu tun haben, aber die göttliche Form der Liebe gibt uns einen Einblick aus einer ganz anderen Perspektive: Weg vom “Ich” hin zu unseren Nächsten. Weg vom “Wie befriedige ich meinen Willen?” hin zum “Wie diene ich Gott und den Menschen?”. Weg von “meinen Wünschen und Bedürfnissen” hin zur “selbstlosen Hilfe”:

Mt 16,24 Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach! [SLT]

1Kor 13,4-8 Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. Die Liebe hört niemals auf… [SLT]

2Kor 5,14-15 Denn die Liebe des Christus drängt uns, da wir von diesem überzeugt sind: Wenn einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben; und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist. [SLT]

Diese Verse und viele andere sagen uns: Wahrhaftige Liebe hat kaum etwas mit Emotionen und rein gar nichts mit unseren Bedürfnissen, Wünschen oder unserem Ego zu tun.‎

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