“Ich bin ein Sünder.”
Wenn du das aufrichtig sagen kannst, dann juble und jauchze!
Wir hatten es bereits: Irgendwann in unserem Leben sollten wir unsere Taten aufrichtig anerkennen, denn Gott möchte uns vergeben und sich mit uns versöhnen. Er wartet auf uns.
Alles, was wir tun müssen, ist aufrichtigen Herzens sagen:
“Ich habe gegen dich gesündigt, es tut mir leid!”; wenn wir uns selbst mit dieser Tatsache abfinden können, kommt das Wunder Gottes:
Wir dürfen uns freuen, denn wir stehen kurz vor dem wichtigsten Moment unseres Lebens (und viele Momente mit Gott werden noch folgen); denn dieser wichtigste Moment ist die Versöhnung mit unserem Schöpfer, der völlig frei von Vorwürfen auf uns wartet.
Du denkst das ist “Schönmalerei”, dann führe dir bitte dieses wundervolle Gleichnis von einem liebenden Vater zu seinem umkehrenden, zu seinen Fehlern stehenden Sohn vor Augen:
Lk 15,11-24
Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Söhne. Und der jüngere von ihnen sprach zum Vater: Gib mir den Teil des Vermögens, der mir zufällt, Vater! Und er teilte ihnen das Gut. Und nicht lange danach packte der jüngere Sohn alles zusammen und reiste in ein fernes Land, und dort verschleuderte er sein Vermögen mit ausschweifendem Leben. Nachdem er aber alles aufgebraucht hatte, kam eine gewaltige Hungersnot über jenes Land, und auch er fing an, Mangel zu leiden. Da ging er hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seine Äcker, die Schweine zu hüten. Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, welche die Schweine fraßen; und niemand gab sie ihm. Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluss, ich aber verderbe vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen; und er lief, fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen! Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt das beste Festgewand her und zieht es ihm an, und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an die Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es; und lasst uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; und er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. [SLT]
Es gäbe viel zu diesem Gleichnis zu sagen, aber das vielleicht wichtigste ist: Versteht man die Schönheit dieser Situation: Wie der Vater nicht ein Wort des Vorwurfs oder der Anklage verliert und seinen Sohn direkt mit fröhlichem und liebendem Herz in seine Arme nimmt und küsst? Warum wirft er ihm nichts vor? Warum klagt der Vater nicht an? Warum sagt er nicht so etwas wie: “Hatte ich dir das nicht gesagt und dich gewarnt?”. Weil er weiß (weil unser himmlischer Vater der Kenner unserer Herzen ist), dass sein verlorener Sohn aus tiefstem Herzen bereut hat. Er ist nun, nachdem er Buße getan hat, bereit, alles für den Vater zu tun.
“Der verlorene Sohn” möchte sein Leben radikal ändern und für den Vater und mit dem Vater leben. Das Ziel des Vaters ist es aber nicht, dass sich sein Sohn schlecht fühlt – genau im Gegenteil: Ihn von ferne sehend, freut er sich und ist innerlich bewegt und sagt:
“Lasst uns fröhlich sein, denn dieser mein Sohn ist zu mir umgekehrt. [SLT]“.
Dieser umkehrende, vom Vater geliebte Sohn sind wir, wenn wir uns dafür entscheiden…