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Eure Fragen an uns – Heiliger Geist eine Person? Dreieinigkeit biblisch?

6. Wortstudie zum “Geist” – hebräisch und griechisch

Im Hebräischen, also im sog. “Alten Testament”, steht für den “Geist” das Wort “ruach” und kommt knapp 400 mal vor. Es wird mehr als die Hälfte aller Fälle mit “Geist” übersetzt, wobei das Wort im Hebräischen eher die Bedeutung von “Wind, Atem, Odem, Hauch” und dergleichen hat, da es sich vom hebräischen Verb für “schnauben, atmen, riechen” usw. ableitet. Mit diesen vier Übersetzungen (Wind, Atem, Odem, Hauch) wird „ruach“ über 120 mal wiedergegeben.

Im Alt-Griechischen, also im sog. “Neuen Testament”, steht für den “Geist” das Wort “pneuma” und kommt ebenfalls knapp 400 mal vor. Es wird nahezu ausschließlich mit “Geist” übersetzt, wobei auch dieses Wort von einem Verb abstammt, das “wehen, hauchen, pusten” usw. bedeutet. Daher wird es einige Male, wie im Hebräischen auch, mit “Hauch, Wind oder Odem” übersetzt.

Man kann schnell und einfach erkennen, dass die beiden Sprachen ein ähnliches Verständnis für das Wort “Geist” vermitteln. Das ist sehr untypisch, denn:

  • Griechisch ist eher abstrakt, Hebräisch konkret.
  • Griechisch ist eher Nomen-orientiert, Hebräisch Verb-orientiert.
  • Griechisch ist eher formal-beschreibend im Sinne von „Was sind Dinge, wie sehen sie aus” usw., Hebräisch funktional-beschreibend im Sinne von „Was tun Dinge, was kann man mit ihnen machen” usw.

Warum erwähnen wir das? Weil beide Sprachen, deren Aufbau eher gegensätzlich ist, in diesem Fall ein absolut identisches Verständnis für dieses wichtige Wort “Geist” wiedergeben. Sie vermitteln das Verständnis von “leichtem Hauch bis starkem Wind”, je nachdem wie unser Schöpfer will, dass sein Geist wirkt.

In unserer deutschen Sprache hingegen, werden wir auf diese Tatsache nicht aufmerksam gemacht, sondern werden eher durch die Formulierung “der” Heilige Geist und nicht “das” Heilige Geist ganz automatisch durch den Artikel dazu verleitet, “den” Heiligen Geist als eine männliche Person zu betrachten.
Diese Eigenart unserer Sprache, ist nicht zu unterschätzen.

Bei den beiden biblischen Sprachen hingegen wird in keiner Art und Weise eine eigenständige Person beschrieben, sondern vielmehr wird verdeutlicht, dass etwas von einer Person ausgeht. Genauso wie unser Atem und unser Hauch von uns ausgehen, geht auch der Atem, der Hauch sprich der Geist von Gott aus – genauso wie wir es eingangs (bei Seite 2) anhand der Bibelzitate sehen konnten, bei denen uns aufgezeigt wurde, dass der Geist aus Gott ist:

1Kor 2,12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist[SLT]

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